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„Die Kosten sind leider sicherer als der Umsatz!“
Die letzten Monate waren für die meisten Branchen durch Corona geprägt. Wegbrechende Umsätze haben tiefe Spuren im Ergebnis hinterlassen. Ein alter Spruch zur Planung passt dazu besonders gut: „Die Kosten sind leider sicherer als der Umsatz!“
Damit – so sollte man meinen – sind auch die Kosten besser bekannt.
Leider ist dem häufig aber nicht so. Die im deutschsprachigen Raum vorherrschende Variante der Kostenrechnung, die besonders leistungsfähig ist, ist oft nicht konsistent aufgebaut. Zu den häufigsten und schnell erkennbaren Fehlern gehört nach unserer Beobachtung die fehlende Unterscheidung von Kalkulation und Ergebnisrechnung und die Verteilung von Kosten über Schlüssel, die keinerlei Bezüge zur Kostenverursachung haben (sogenannte Umlagen). Wobei gerade letzteres ein relativ leicht zu verbessernder Punkt ist. Die interne Leistungsverrechnung lässt sich in vielen ERP-Systemen leicht umsetzen und damit die Umlagen ersetzen. Wobei angemerkt sei, dass in nicht wenigen Fällen der Verzicht auf die Weiterbelastung („nichts tun“) die noch bessere Variante darstellt. Interessanter Weise ist dies für viele jedoch eine schwer vorstellbare Variante.
Abbildung: Mindmap “Konzeption der Kostenrechnung”
Wenn man nun bei Beratungsprojekten fragt, weshalb die sekundäre Kostenbelastung aktuell im Unternehmen so aufgebaut ist, dann gibt es auf die Frage selten eine Antwort. Das Kostenrechnungssystem ist seit längerem in der Form im Einsatz, quasi „historisch gewachsen“ und immer wieder leicht angepasst worden. Manchmal haben diese Anpassungen das gesamte Kostenrechnungskonzept auch eher „verbogen“. Die Personen, die es vor langer Zeit eingerichtet hatten, sind längst nicht mehr im Unternehmen. Entsprechend ist die Kenntnis um die Ziele und Rollen innerhalb der Kostenrechnung längst dem Vergessen anheimgefallen. Ohne diese Kenntnis über Ziele und Abhängigkeiten der einzelnen Aspekte der Kostenrechnung entsteht aber über die Zeit ein Wildwuchs an scheinbaren Vereinfachungen, Zweckentfremdungen, „schnellen Ersatzlösungen“ (die nicht selten lange überleben), usw. Die Folge ist nicht nur ein immer höherer manueller Korrekturaufwand im Rahmen von ergänzenden Sonderanalysen. Nicht selten geht die beschriebene Entwicklung auch mit sinkendem Vertrauen in die präsentierten Zahlen und Analysen einher. Dabei wäre es doch gerade in schlechten Zeiten besonders wichtig, die Margen von Produkten, Kunden oder Regionen exakt zu kennen.
Eventuell passt daher in diesem Zusammenhang ein zweiter Spruch ebenfalls: „Schlechte Zeiten sind gute Zeiten für Controller“.
Vielleicht sind schlechte Zeiten auch ein Anlass, für eine gute Kostenrechnung. Zwar mag man bedauern, dass es häufig negative Erlebnisse sind, die Anstoß und Kraft für eine Veränderung darstellen, aber das ist im Umkehrschluss noch lange kein Grund, die Gelegenheit zur Verbesserung vorbeiziehen zu lassen (oder wie Winston Churchill es ausdrücken würde „Never waste a good crisis“).
Möglicherweise ist gerade jetzt eine gute Gelegenheit, die nötigen Ressourcen für ein solches Projekt zu erhalten. Dazu mag die obige Mindmap Ihnen Ideen und Anregungen geben, was Umfang und Schwerpunkte in einem solchen Projekt sein könnten. Gerne bieten wir dazu unsere Hilfe als CA Consulting an.
Weitere Informationen in Form von beispielhaften Use-Cases (Konzeption eines neuen Kostenrechnungssystems bzw. Einführung einer aussagefähigen Ergebnisrechnung) und ein Testimonial unserer Kunden finden Sie unter den angegebenen Links.
Autor: Dipl.-Oec. Guido Kleinhietpaß. Partner, Trainer und Consultant der CA controller akademie