Aktuelle BARC-Studie „Fundierte Entscheidungen in dynamischen Zeiten“

30.09.2020 von CA Redaktion | Business Development
Fachnews Fachtagung Unternehmensplanung

Die Handlungsfähigkeit von Unternehmen wird immer stärker durch kürzere Veränderungszyklen und eine wachsende Marktdynamik bestimmt. Doch wie trifft man schnelle und gute Entscheidungen? Auf welche Vorgehensweisen setzen die Vorreiter? Und wo stehen andere Unternehmen?

Die aktuelle BARC-Studie „Fundierte Entscheidungen in dynamischen Zeiten“ verrät, welche Planungsinstrumente Qualität und Geschwindigkeit in die Unternehmenssteuerung bringen. Die Befragung erlaubt, Ihre eigene Beweglichkeit zu verorten und liefert Impulse für Ihren Weg zu mehr Agilität. Das Management Summary fokussiert die Befragung auf 4 Punkte.

Statische Methoden und veraltete Werkzeuge versagen in einem dynamischen Umfeld

Die Dynamik von Markt und Wettbewerb steigt zunehmend. 89 Prozent der Unternehmen – unabhängig von Größe, Region oder Branche – können dies aus eigener Erfahrung bestätigen. Daraus folgt ein steigender Wettbewerbsdruck, geprägt von Innovationen, Komplexität sowie sich verändernden gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Die weltweite Covid-19-Pandemie verschärft die Lage für Organisationen zusätzlich.

Die steigende Dynamik erfordert eine Anpassung der Unternehmensplanung und -steuerung, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Ein dynamisches Umfeld erfordert eine flexible Entscheidungsunterstützung sowie kurzfristigere Aktualisierungen der Zielvorgaben und Prognosen. Unternehmen verspüren einen zunehmenden Druck zur Veränderung, der vor allem aus dem technologischen Fortschritt resultiert (59 Prozent).

Die Digitalisierung ist hierbei ein maßgeblicher Treiber. Jedoch treiben auch gestiegene und individuelle Kundenpräferenzen (53 Prozent), die Verantwortung für die Umwelt (46 Prozent) sowie zunehmender globaler Wettbewerb (45 Prozent) Organisationen zu Anpassungen. Nur wirklich agile Organisationen können unter diesen Bedingungen dauerhaft Höchstleistung bringen und im Markt bestehen.

Investitionen in Infrastruktur und Know-how sorgen für eine bessere Entscheidungsunterstützung

Entscheider brauchen unbedingt aktuelle und qualitativ hochwertige Informationen, um der steigenden Dynamik zu begegnen. Die effiziente Bereitstellung von Informationen sowie eine hohe Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Rahmenbedingungen und Anforderungen sind dabei wesentliche Ziele, die Unternehmen aktuell verfolgen. Um entscheidungsfähig zu bleiben, müssen Organisationen ihre Planungen und Forecasts häufiger aktualisieren und besser integrieren. Viele Unternehmen stellen daher klassische Jahresend-Forecasts auf rollierende Forecasts um (42 Prozent) und versuchen, Prognosen stärker zu automatisieren (43 Prozent).

Forecasts werden dadurch zum zentralen Steuerungsinstrument, weshalb 85 Prozent der Unternehmen regelmäßige Forecasts für das gesamte Unternehmen oder zumindest Teilbereiche durchführen. Gemeinsam mit Simulationen und Szenarioanalysen liefern sie aktuelle Steuerungsinformationen für Entscheider. Als wichtigste Investition zur Optimierung von Planung und Forecasting betrachten Unternehmen die Verbesserung der eingesetzten Software (56 Prozent), jedoch gilt es auch die Datenbasis zu verbessern sowie die Daten- und Methodenkompetenz der Planungsverantwortlichen zu erhöhen.

Forecasts ersetzen zunehmend klassische Budgets als zentrales Steuerungsinstrument

41 Prozent der Unternehmen aktualisieren ihre Prognosen und Hochrechnungen mindestens einmal pro Monat, um geänderte Signale aus ihrer Umwelt für Steuerungszwecke zu berücksichtigen. Ohne fundierte Softwareunterstützung ist diese hohe Frequenz nicht effizient und schnell genug zu bewältigen, um Steuerungsimpulse ableiten zu können. Die steigende Dynamik führt dazu, dass die klassische Jahresplanung (Budgetierung) für Unternehmen an Wert verliert.

Um Forecasts schnell und effizient zu aktualisieren, müssen diese stärker automatisiert werden. Die intensivere Nutzung von prädiktiven Algorithmen, statistischen Methoden und von Machine Learning (ML) ist deshalb ein Ziel vieler Organisationen. Immerhin 75 Prozent der Unternehmen bestätigen, dass prädiktive Modelle für sie auch in volatilen Märkten gute Prognosen liefern, wenn auch manchmal nur in Teilbereichen.

Simulationen sind die Basis für die fundierte Analyse und Bewertung von Handlungsalternativen

Das Potenzial von Simulationen in Planung und Forecasting ist bereits lange bekannt. Trotzdem ist die Nutzung längst nicht flächendeckend und nur knapp die Hälfte der Unternehmen nutzt Simulationen regelmäßig als Entscheidungsgrundlage. Die zunehmende Dynamik und damit verbundene Unsicherheit erhöht die Bedeutung von Simulationen für die Unternehmenssteuerung jedoch massiv. Sie helfen dabei, mögliche zukünftige Entwicklungen sowie externe Effekte fundiert bewerten zu können. Die Simulation von Szenarien wird damit zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor: Sie ermöglicht es, sich bestmöglich auf zukünftige Entwicklungen vorzubereiten sowie Chancen und Risiken rechtzeitig zu identifizieren.

Moderne Softwarewerkzeuge unterstützen die flexible Modellierung von Szenarien, bieten eine zentrale Datenverwaltung sowie Funktionalität für performante Simulationen und Analysen. 64 Prozent planen den vertieften Einsatz für Planung und Steuerung für die Zukunft, bei 24 Prozent läuft der weitere Ausbau bereits. Die Nutzung konzentriert sich dabei stark auf die Finanzplanung (59 Prozent). Bei der operativen und strategischen Planung existiert hingegen noch ein deutliches Ausbaupotenzial für die Zukunft.

Fazit: Aussagekräftige Simulationen brauchen integrierte Modelle und eine fundierte Datenbasis

In vielen Unternehmen fehlt die entsprechende Datenbasis für umfassende Simulationen (45 Prozent). Fehlende oder nicht valide Daten reduzieren die Aussagekraft von Simulationen deutlich. Dort wo relevante Daten zwar vorhanden, aber nicht für Simulationen nutzbar sind, müssen diese erst mit hohem Aufwand zusammengeführt und aufbereitet werden.

Abschließend mangelt es in vielen Unternehmen an fehlenden Ressourcen und der entsprechenden Methodenkompetenz (42 Prozent). Insbesondere bei Unternehmen, die heute noch keine Simulationen einsetzen, wird dieser Punkt als größte Hürde genannt, um überhaupt den Einstieg zu schaffen. Da Simulationen in volatilen Märkten jedoch eine wichtige Methode sind, um mit der zunehmenden Dynamik schrittzuhalten, sind gerade diese Unternehmen gefordert zu investieren und Ressourcen bereitzustellen, um nicht mittelfristig im Wettbewerb abgehängt zu werden.

Ein ergänzender Tipp: Was diese Erkenntnisse für die Unternehmensplanung und das Controlling bedeuten, erfahren Sie  auf unserer Fachtagung Information Management.

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