Design Thinking ist „out- of-the-box-Thinking“

02.05.2019 von CA Redaktion | Business Development
Design Thinking

Anekdote: Hätte Henry Ford die Menschen damals gefragt, was sie brauchen, hätten die meisten geantwortet: „Schnellere Pferde“. Es hatte keiner die Vorstellungskraft, dass ein Auto die viel bessere Lösung sein könnte.

Ein Problem von Innovationszirkeln ist es häufig, dass die Lösungssuche ausschließlich aus „Anbietersicht“ stattfindet. Wie werden wir effizienter? Wie werden wir attraktiver? Wie grenzen wir uns vom Wettbewerb ab? Design Thinking ist eine Methode zur kundenzentrierten Problemlösung. Das bedeutet, dass die Identifikation und die Befriedigung der Bedürfnisse des Kunden im Mittelpunkt stehen. Erreicht wird dies durch interdisziplinäre Teams mit möglichst unterschiedliche Erfahrungen, Meinungen und Perspektiven hinsichtlich einer Problemstellung (360 Grad-Sichtweise). Die große Frage ist immer: Lösen wir überhaupt das richtige Problem?

Im Vergleich zu anderen Vorgehensweisen wird relativ viel Zeit damit verbracht, die echten Kundenbedürfnisse und die sogenannten Begeisterungsanforderungen zu entdecken. Oftmals weiß der Kunde/die Fachabteilung/der Stakeholder selber nicht (z.B. mangels Vorstellungskraft oder fehlendem Überblick an Lösungsansätzen) was er wirklich braucht. Deshalb ist dieser Prozess so wichtig. Im weiteren Vorgehen werden viele Ideen zu möglichen Lösungen erarbeitet, getestet und verworfen. In immer wieder neuen Iterationen. Gemeinsam mit dem Kunden oder eines Repräsentanten des späteren Anwenders. So bekommt der Kunde am Ende vielleicht nicht, was er wollte, aber das was er wirklich braucht. Im Gegensatz zu anderen Innovationsmethoden kann bzw. wird Design Thinking teilweise nicht als Methode oder Prozess, sondern als Ansatz beschrieben, der auf den drei gleichwertigen Grundprinzipien Team, Raum und Prozess besteht.

Wie so ein Ansatz praktisch funktioniert, zeigt sehr anschaulich das Beispiel eines Anbieters aus dem Skiverleih. Die Zielsetzung war:

  1. Die Wartezeit für Gäste im Skiverleih soll reduziert werden.
  2. Die Anzahl der Onlinereservierungen soll weiterhin deutlich steigen.
  3. Im Jahr 2020 soll Intersport Pregenzer in der Lage sein, das Equipment komplett vorzubereiten, so dass es von den Gästen eigenständig und ohne Hilfe abgeholt werden kann.

Empfehlung: Es geht nicht immer nur um „neue Erfindungen“. Design Thinking ist ein Ansatz Innovationsprozesse zu konzipieren, egal ob es um Geschäftsmodellinnovation, Produktinnovationen, Organisationsinnovation, Prozessinnovationen, Serviceinnovationen oder gar um Umweltinnovationen und Sozialinnovationen geht und daher auch ein wichtiger Baustein für Change-Prozesse.

Autor: Tomas Schiffbauer, Dipl.-Wirtsch.-Informatiker, Dipl. Coach

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