Open Strategy – ein Ansatz, der an Design Thinking erinnert

03.03.2022 von CA Redaktion | Business Development
CA-Fach News

Wie gelingt es Unternehmen strategische Initiativen erfolgreich zu lancieren, um Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden, Unternehmer und sogar Konkurrenten einzubeziehen?

Warum sind einige der erfolgreichsten Unternehmen der Welt in der Lage, dem Umbruch voraus zu sein, indem sie innovative Strategien annehmen und umsetzen, während andere damit zu kämpfen haben?

Das liegt nicht daran, dass diese Unternehmen einen neuen CEO oder teure Berater einstellen, sondern vielmehr daran, dass diese Pionierunternehmen eine neue Art der Strategieentwicklung eingeführt haben – Open Strategy.

Das Modell der Open Strategy, was genau dahintersteckt und wie Sie Ihre Strategie erfolgreich in die Planung integrieren können, erfahren Sie auf unserer Live Online Fachtagung Unternehmensplanung am 19.05.2022.

Anstatt die strategischen Überlegungen in der Führungsetage (im C-Level) zu belassen, fördert dieser Strategieansatz Initiativen für eine Vielzahl von Interessengruppen und geht deutlich über den bekannten Stakeholderansatz hinaus. Denn in vielen Projekten arbeiten Interne und Externe zusammen, die gar keine klassischen Stakeholder sind. Beispielsweise Experten aus anderen Unternehmen, Wissenschaftler, Startups, Investoren, teilweise Wettbewerber, Querdenker.

Die Strategieentwicklung erfolgt in drei verschiedenen Phasen, die jeweils eine andere Lösung erfordern, um das richtige Gleichgewicht zwischen Offenheit und Geheimhaltung zu finden. Je nachdem, ob ein Unternehmen sich öffnen will, um die Richtung zu bestimmen, in die es gehen will (Ideenfindungsphase), um die genauen Details seiner Strategie auszuarbeiten (Formulierungsphase) oder um die Mitarbeiter für seine Strategie zu mobilisieren (Ausführungsphase), sind an der Strategieentwicklung unterschiedlich viele und unterschiedliche Personen beteiligt, und es werden unterschiedliche Mengen und Arten von Daten benötigt. Durch die Verwendung des Methoden-Frameworks können die Strategen von externen Perspektiven profitieren und gleichzeitig ein angemessenes Maß an Geheimhaltung wahren.

Dieses Modell wird durch digitale Tools unterstützt, die eine möglichst breite Beteiligung ermöglichen: hybride digitale/persönliche Tools, ein Workshop-Tool, das den Prozess der Geschäftsmodellentwicklung spielerisch gestaltet, sowie Tools, die Unternehmen bei der Umsetzung und Aufrechterhaltung offener Strategiebemühungen unterstützen.

Der Open Strategy-Ansatz wurde von Unternehmen wie Barclays oder Adidas angewendet, um Führungskräfte zu diesem innovativen Strategieansatz anzuleiten. Denn die Erfolgsvoraussetzung ist ein neues Mindset bei den Führungskräften. Führungskräfte müssen verstehen, dass Open Strategy kein Kontrollverlust ist. Benötigt wird „nur“ ein strukturierter Prozess, ansonsten entsteht Chaos.

Eine weitere Voraussetzung ist eine neue, andere Unternehmenskultur. Ein Kulturwandel, der Öffnung zulässt, weil das Zulassen von viel mehr Transparenz, ist das Zulassen von Widerspruch, das Zulassen von Querdenken. Ganz oft führen solche Ansätze dazu, dass das eigene Geschäftsmodell radikal infrage gestellt wird. Und um diese Gefahr zu umlaufen, benötigt das Modell ein wirklich offenes Mindset. Und ist damit gleichzeitig eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung von Open Strategy.

Die Erfolgsbilanz des Strategie-Ansatzes dagegen ist erstaunlich: Eine Umfrage unter 200 Top-Führungskräften hat ergeben, dass die Methoden von Open Strategy zwar bei nur 30 Prozent ihrer Initiativen eingesetzt wurden, diese Initiativen aber 50 Prozent ihrer Umsätze und Gewinne generierten.

Prof. Dr. Kurt Matzler, Professor für Strategisches Management an der Universität Innsbruck und wissenschaftlicher Leiter des Executive MBA-Programmes am MCI in Innsbruck, stellt auf der Live Online Fachtagung Unternehmensplanung am 19.05.2022 das Open Strategy-Modell vor.

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