Kostenmanagement als Erfolgsfaktor in volatilen Zeiten

25.08.2025 von CA Redaktion | Controlling
Kostenmanagement als Erfolgsfaktor in volatilen Zeiten

Steigende Energiepreise, Rohstoffknappheit und hohe Personalkosten prägen derzeit den Alltag vieler Unternehmen. Hinzu kommt ein stetig wachsender Block an Strukturkosten durch Automatisierung, Digitalisierung, Compliance oder ESG-Anforderungen. Wer in diesem Umfeld bestehen will, braucht vor allem eines: Kostentransparenz.

Kostenmanagement: Ein Dauerbrenner mit neuer Relevanz

Die Auseinandersetzung mit Kosten ist kein neues Thema in der Betriebswirtschaftslehre. Schon 1928 erkannte Eugen Schmalenbach die zunehmende Bedeutung fixer Kosten. Heute liegt das Verhältnis zwischen variablen und fixen Kosten vielerorts bei 40:60 – ein klarer Beleg dafür, dass die Steuerung von Strukturkosten zu einem zentralen Erfolgsfaktor geworden ist.

Auch wenn der Begriff Kostenmanagement erst seit den 1980er-Jahren gebräuchlich ist, reichen die Ansätze viel weiter zurück – von Kostengestaltung über Rationalisierung bis hin zur Kostenbeeinflussung. Einigkeit besteht darin, dass Kostenmanagement die zielorientierte Gestaltung der Kosten ist, die bei der Leistungserstellung anfallen.

Zwei bewährte Instrumente: Prozesskostenrechnung & Zero-Base-Budgeting

Zur Umsetzung stehen zahlreiche Ansätze zur Verfügung. Besonders wirkungsvoll in der Praxis sind die Prozesskostenrechnung und das Zero‑Base‑Budgeting (ZBB):

  • Prozesskostenrechnung
    Hierbei werden nur Prozesse mit unmittelbarem Bezug zur Leistungserbringung oder zum Kunden mit Kostensätzen versehen. Der Vorteil: geringer Einführungsaufwand bei hohem Nutzen. Schon die einfache Frage „Was kostet uns die Erstellung eines Monatsberichts?“ kann helfen, Kostenbewusstsein bei Controllern und Managern zu schärfen und Planungsrunden zu reduzieren.
  • Zero-Base-Budgeting
    Anders als klassische Budgets, die sich stark an der Vergangenheit orientieren, plant ZBB maßnahmen- und aufgabenorientiert. Damit werden ineffiziente Routinen wie „Planen mit Puffer“ vermieden. Anstatt Budgets künstlich aufzublähen, wird transparent, welche Maßnahmen bei Kürzungen nicht mehr umgesetzt werden können. Das Ergebnis: realistische, faire Budgets und eine stärkere Fokussierung auf wertschaffende Aktivitäten.

Fazit

Kostenmanagement bleibt eine zentrale Controlling-Aufgabe und wird auch künftig nichts von seiner Relevanz einbüßen. Im Gegenteil: Wer es versteht, gezielt Antworten auf die folgenden zentralen Fragen des Kostenmanagements zu finden, verschafft sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil:

  1. Wo liegen Kostensenkungspotenziale?
  2. Wie lassen sich Maßnahmen nachhaltig umsetzen?
  3. Wie wird kontinuierlich nach Effizienzpotenzialen gesucht?
  4. Wie können Ineffizienzen von Beginn an vermieden werden?

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Dieser Blogbeitrag basiert auf dem Artikel „Erfolgreiches Kostenmanagement in volatilen Zeiten“ von David Nerz im Controller Magazin, Ausgabe 3/2024.

David Nerz

Autor
David Nerz
Trainer und Consultant der CA controller akademie

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