Deloitte Studie: Strategische Kostentransformation 2019

18.11.2019 von CA Redaktion | Business Development

So lautet eine aktuelle und weltweite Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte. Trotz der aktuellen Wirtschaftslage erwarten viele Unternehmen weltweit eine grundsätzlich positive Umsatzentwicklung in den nächsten Jahren. Viele Unternehmen führen permanent Kostensenkungsprogramme sowohl konzernübergreifend als auch dezentral auf Geschäftsbereichsebene bzw. lokal durch. Die freigesetzten Mittel werden zur Finanzierung des weiteren Wachstums eingesetzt. Dadurch wird die Abhängigkeit von Kreditgebern reduziert.

In der zunehmend digitalen Welt erkennen jedoch immer mehr Unternehmen die Notwendigkeit, ihre operativen und administrativen Prozesse und Kompetenzen durch Investitionen in digitale Innovationen auszubauen.

Deutsche Manager schauen eher pessimistischer in die Zukunft und reagieren „klassisch“

Die großen deutschen Unternehmen reagieren auf die unsicheren Konjunkturerwartungen und den anhaltend hohen Investitionsdruck mit der Auflage neuer Kostensenkungsprogramme. 60 Prozent von ihnen gehen davon aus, dass in den nächsten zwei Jahren weitere Kostensenkungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen.

Quelle: Deloitte Studie, Deutsche Unternehmen stehen vor einem gravierenden Umbruch – Strategische Kostentransformation 2019

Doch die gesetzten Ziele werden größtenteils nicht erreicht. Neun von zehn deutschen Unternehmen verfehlen ihre definierten Ziele zur Kostensenkung. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass Manager in Deutschland oftmals lediglich inkrementelle Maßnahmen zur Umsetzung bringen. Die damit verbundenen Potenziale sind begrenzt und häufig nur kurzfristig ausgerichtet. Zur Hebung weiterer Einsparmöglichkeiten müssen vielmehr disruptive, langfristig ausgerichtete Programme aufgesetzt werden. Damit steht die gesamte operative und administrative Aufbau- und Ablauforganisation auf dem Prüfstand.

Die Umsetzungskompetenz reicht insbesondere für die Implementierung innovativer technologischer Lösungen nicht aus. In vielen deutschen Unternehmen besteht Schulungs- und Beratungsbedarf bei der Planung, Durchführung und Umsetzung von Kosteneinsparungsprogrammen. Die Firmenleitungen müssen sich diesen Herausforderungen proaktiv stellen, die Bedarfe eruieren, passende Pläne entwickeln und auf den vermehrten Einsatz von disruptiven Technologien setzen, um die Kostenstrukturen tiefgreifend strukturell zu verändern.

Das Fazit der Studienautoren:

  • Deutsche Unternehmen müssen sich langfristig auf ein herausforderndes makroökonomisches Umfeld einstellen. Dies erfordert eine frühzeitige Anpassung der Kostenstrukturen, um flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren zu können.
  • Manager in Deutschland setzen zu ambitionierte Ziele für Kostensenkungsprogramme. Mit den definierten Maßnahmenprogrammen werden die vollen Potenziale nicht realisiert. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass die Umsetzung nicht konsequent genug verfolgt wird.
  • Um Kostenstrukturen in einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu transformieren, müssen bestehende Geschäfts- und Betriebsmodelle neu ausgerichtet werden – dies ist nur möglich mit dem konsequenten Einsatz digitaler Technologien als Basis für eine weitere intelligente Automatisierung und Effizienzsteigerung. Mitarbeiter erhalten damit Freiräume und können sich stärker auf Kunden und die Weiterentwicklung bestehender oder den Aufbau neuer Produkte und Services fokussieren.
Beitrag teilen